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65 Jahre Grundgesetz

Zum 130. Geburtstag von Helene Weber
23.05.2014

Bei der Debatte um Artikel 3 des Grundgesetzes votierte Helene Weber für die Formulierung „Frauen und Männer sind gleichberechtigt“ und setzte zudem die Ergänzung hinsichtlich der gesetzlichen Umsetzung durch: „Die Gesetzgebung hat dies auf allen Rechtsgebieten zu verwirklichen.“ Sie kämpfte auch für Artikel 6 Absatz 4 des Grundgesetzes: Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft. Außerdem hatte sie gefordert, Lohngleichheit von Frauen und Männern in der Verfassung zu verankern.
Helene Weber gehörte von 1949 bis zu ihrem Tod 1962 dem Deutschen Bundestag an. Sie war Mitbegründerin und Vorsitzende der CDU-Frauenunion (bis 1956), Vorsitzende des Müttergenesungswerkes (1952 – 1959) und hatte lebenslang zahlreiche Leitungsämter in der katholischen Frauenbewegung.

Hintergrundinformationen zu Helene Weber
Helene Weber wurde 1916 Mitglied des Katholischen Deutschen Frauenbundes und war viele Jahre im Bundesvorstand des Verbandes, den 1903 engagierte katholische Frauen in Köln gegründet hatten, tätig. Ausgehend von einer tiefen Verwurzelung im Glauben und eines ausgeprägten christlichen Wertehorizontes nahm die Überwindung des Klassendenkens einen breiten Raum in ihrem Denken und Handeln ein. Ihr Ziel, Frauen staatsbürgerlich aufzuklären, zu bilden und sie zu einem öffentlichen Engagement zu befähigen, brachte sie in ihre Berufstätigkeit und in ihr ehrenamtliches Engagement ein. Damals war es eher ungewöhnlich für Frauen, sich aktiv in die Politik einzumischen, zumal es bis dahin noch kein Frauenwahlrecht gab. Helene Weber bemängelte immer wieder öffentlich diesen Zustand.
Soziales Engagement war für Helene Weber auch politisches Engagement. Ihr Wille zur Mitgestaltung von Gesellschaft und Politik führte dazu, dass sie mit der Einführung des Wahlrechtes für Frauen (1919) einer politischen Tätigkeit den Vorrang gab und die Leitung der Sozialen Fachschule in Aachen beendete. Helene Weber hatte keinen Zweifel daran, dass eine funktionierende Demokratie nur mit der Teilhabe von Frauen existieren konnte. In Vorträgen und Zeitschriften ermunterte sie Frauen, sich in das politische Geschehen einzumischen und sich für die Interessen der weiblichen Bevölkerung einzusetzen. In ihrem eigenen Verband, dem katholischen Frauenbund, setzte sie sich stark für eine politische Bildungsarbeit ein.

Engagement des KDFB
Nach dem Vorbild von Helene Weber beteiligt sich der Verband aktiv an gesellschaftspolitischen Diskussionen, z.B. an Forderungen nach mehr Rentengerechtigkeit, einer besseren Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Pflege,  Entgeltgleichheit oder den Ausbau von Führungspositionen für Frauen.

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Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 145.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.
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