Broschüre - Lebensverläufe und Alterssicherung
Auszug (Vorwort)
Liebe Frauenbundfrauen,
der KDFB setzt sich seit über 110 Jahren für eine selbstbestimmte Existenz- und Alterssicherung von Frauen ein. In den letzten Jahren haben wir unser Engagement hierin kontinuierlich fortgesetzt, sei es durch unseren Einsatz für die „Mütterrente“, mit unseren Forderungen für mehr Entgeltgleichheit oder durch unsere klare Position zum risikoreichen Arbeitsfeld der „Minijobs“.
Doch, so werden auch Sie in Ihrer Arbeit vor Ort feststellen, das Themenfeld Alterssicherung ist auch in unserem Frauenbund nicht immer unumstritten. Für viele Frauen, nicht nur der jüngeren Generation, gerät die eigene Alterssicherung zugunsten einer unmittelbar spürbaren Aufstockung des Haushaltseinkommens leicht aus dem Blick oder scheint durch den Partner mit abgedeckt zu sein. Lebensumbrüche wie Trennung oder Scheidung, der Verlust des Arbeitsplatzes oder der Tod des Lebensgefährten sind dann um so folgenreicher. Das Altersarmutsrisiko ist für alleinlebende, verwitwete und insbesondere alleinerziehende Frauen besonders hoch.
Als Frauenverband sind wir hier gefordert! Ich möchte Sie daher ausdrücklich bitten, sich des Themas weiterhin anzunehmen. Die vorliegende KDFB-Broschüre „Lebensverläufe und Alterssicherung. Mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Gesetzlichen Rentenversicherung“ möchte Sie dabei unterstützen. Im ersten Teil wird erläutert, warum eine Reform der Gesetzlichen Rentenversicherung notwendig ist.
Wir brauchen einen Umbau, damit Männer wie Frauen im Alter nicht auf Grundsicherung angewiesen sind! Der zweite Teil bietet Ihnen übersichtlich eine Zusammenstellung von KDFB-Forderungen und Beschlüssen zum Themenfeld Alterssicherung, die sich auf konkrete Handlungsfelder und Stellschrauben in Politik, auf dem Arbeitsmarkt und innerhalb der Gesellschaft richten. Der abschließende dritte Teil stellt Visionen für eine
grundlegende Veränderung des deutschen Alterssicherungssystems dar.
Ich wünsche Ihnen eine angenehme Lektüre und motivierende Aspekte für die Verbandsarbeit!
Dr. Maria Flachsbarth, MdB
Präsidentin Katholischer Deutscher Frauenbund e.V.
Köln, im Februar 2016