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Hasskommentare im Internet

Hasskommentare im Internet
Köln, 29.11.2016

Hass verletzt die Menschenwürde

Hate Speech in sozialen Netzwerken, die Verrohung von Sprache und politischer Diskussionskultur, Meinungsfreiheit und Gender standen im Mittelpunkt einer Medientagung des Katholischen Deutschen Frauenbundes e.V. (KDFB). Rundfunk- und Medienrätinnen, Vertreterinnen aus Landesfrauenräten und dem KDFB diskutierten mit rbb-Programmdirektorin Dr. Claudia Nothelle über die zunehmende Verrohung in sozialen Netzwerken.
In ihrem Impulsreferat zum Thema „Hate Speech und Gender: Medien setzen Signale“ zeigte Dr. Claudia Nothelle, dass Frauen deutlich mehr von Hate Speech betroffen sind als Männer. Sie werden vielfach und meistens anonym von Männern mit einer extrem sexualisierten Sprache, Beschimpfungen und Vergewaltigungsandrohungen konfrontiert, besonders dann, wenn sie zum Beispiel selbstbewusst auftreten, öffentlich eigene Meinungen äußern oder über ein breites Spektrum an Kompetenzen verfügen, auch in gängigen Männerdomänen wie Sport und Technik.
„Es ist erschreckend, mit welcher Aggressivität sich Hasskommentare im Netz ausbreiten. Meinungsfreiheit ist in unserer Gesellschaft ein hohes und schützenswertes Gut, aber sie hat ihre Grenzen, wenn Menschen bedroht, beleidigt und diskriminiert werden“, stellen die KDFB-Vizepräsidentinnen Marianne Bäumler und Sabine Slawik fest. Alarmierend sei, dass zunehmend Frauen verbale Gewalt erfahren und Formen von Sexismus ausgesetzt sind, die unter dem Deckmantel „Meinungsfreiheit“ stehen und die Menschenwürde missachten.
Die Teilnehmerinnen der Medienveranstaltung bekräftigen, dass das Internet kein rechtsfreier Raum sei. Sie appellieren an UserInnen, Hasskommentaren entgegenzutreten und notfalls auch anzuzeigen. Von den Providern erwarten sie ein zeitnahes Löschen dieser Kommentare. Das Internet dürfe sich nicht zu einem Medium entwickeln, in dem alles erlaubt sei und in dem Geschlechterbilder installiert und manifestiert würden, die der Gleichberechtigung von Frau und Mann widersprechen.

Ute Hücker
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Die Medienveranstaltung „Hate Speech und Gender: Medien setzen Signale“ wurde von der Medienpolitischen Kommission des KDFB unter dem Vorsitz von Petra Zellhuber-Vogel vorbereitet und durchgeführt.

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