Nein heißt Nein
KDFB fordert wirksamen Schutz vor sexueller Belästigung und Gewalt
Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) tritt für die sexuelle Selbstbestimmung von Frauen und ihren Schutz vor jeglicher Form von Gewalt ein. Er begrüßt das laufende Gesetzgebungsverfahren zum Sexualstrafrecht als Schritt in die richtige Richtung, sieht aber Handlungsbedarf bei der Weiterentwicklung effektiver Maßnahmen zum wirksamen Schutz von Frauen vor sexueller Belästigung und Gewalt.
„Aus Frauensicht ist es unabdingbar, einen Paradigmenwechsel im Sexualstrafrecht durch Umkehrung der Beweislastpflicht vom Opfer hin zum Täter vorzunehmen. Ein Nein muss in jedem Fall als ein Nein gelten“, erklärt KDFB-Präsidentin Dr. Maria Flachsbarth. Auch Formen tätlicher sexualisierter Belästigungen, wie z.B. sogenanntes „Angrapschen“ sind als sexuelle Handlung anzuerkennen und damit in das Strafgesetzbuch aufzunehmen. Nach Auffassung des KDFB sind das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, Gewaltverzicht sowie die Gleichstellung zwischen den Geschlechtern nicht verhandelbare Werte der Demokratie.
Der KDFB-Bundesausschuss, der sich am vergangenen Wochenende mit dieser Thematik auseinandersetzte, fordert außerdem den Gesetzgeber auf, Justiz und Polizei hinreichend personell auszustatten, damit z.B. Strafverfahren beschleunigt werden und die Präsenz der Polizei die Sicherheit im öffentlichen Raum gewährleistet.
Außerdem befassten sich die KDFB-Verantwortlichen mit der aktuellen Flüchtlingspolitik. In einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel bekundeten sie ihre Solidarität hinsichtlich der Bemühungen der Kanzlerin für eine tragfähige innerdeutsche und europäische Flüchtlingspolitik. Der KDFB setzt sich aufgrund seiner christlichen Werte entschieden für Menschenfreundlichkeit und gegen Fremdenfeindlichkeit und Gewalt ein und ist Mitunterzeichner der „Allianz für Weltoffenheit“.
Ute Hücker
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit