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Buchtipp

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19.08.2016

Katholische Frauenbewegung in Deutschland 1945 – 1962

Im Zentrum der Studie von Regina Illemann, Frauenbundfrau und im KDFB-Bundesverband als Vertreterin der Einzelmitglieder engagiert, stehen Katholikinnen, die nach 1945 die Arbeit des 1903 gegründeten Frauenbundes als katholische Frauenbewegung fortsetzten und sich mit eigenständigen Positionen im gesellschaftlichen Leben und in der Kirche profilierten. Bereits organisatorisch setzte sich die dezidiert weibliche Führungsspitze von jenen katholischen Frauenvereinen ab, die sich unter der Leitung von Klerikern eher karitativ oder spirituell engagierten. Erfolgreich stemmten sich Frauen wie Helene Weber, Gertrud Ehrle und Aenne Brauksiepe Versuchen von Bischöfen entgegen, auch ihren Verband enger an die Kirchenleitung zu binden.
Der Frauenbund löste sich von traditionellen Rollenbildern und vertrat in Anlehung an die bürgerliche Frauenbewegung emanzipatorische Ansprüche. Aus der Würdigung der verschiedenen Familienstände als gleichrangig resultierte eine hohe Wertschätzung des Verbandes für ledige berufstätige Frauen.Ein partnerschaftliches Eheverständnis floss in den Wiederaufbau der katholischen Eheberatung ein, die Müttergenesungsarbeit sollte die Leistung der Mütter öffentlich bewusst machen. Entschieden förderte der Frauenbund die Berufsausbildung von Frauen und ermutigte sie zu politischer Mitarbeit.
Über sein beachtliches personelles Netzwerk brachte der Verband die Überzeugungen seiner weiblichen Mitglieder nachdrücklicher als andere katholische Organisationen in den politischen und binnenkirchlichen Diskurs ein. Die engagierten Frauen eckten dabei oft an. Ihre religiöse Verwurzelung und Spiritualität widersprachen diesem Verständnis nicht, sondern bildeten vielmehr seine Basis.
Die Studie, erschienen in der Reihe „Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte“, gibt einen neuen Einblick in religiöses Selbstverständnis, katholische Netzwerke, gesellschaftliche Diskussionen und Gestaltungsräume der katholischen Frauenbewegung nach 1945.

In der KDFB-Mitgliederzeitschrift „Engagiert – Die Christliche Frau“, Ausgabe August-September 2016, erschien ein Interview mit Regina Illemann über ihre Studie. Sie können es hier lesen.

Das Buch (465 Seiten) ist im Verlag Ferdinand Schöningh erschienen.

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Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 145.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.
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