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Behinderung ist kein Makel

Behinderung ist kein Makel
Köln, 20.09.2019

Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) kritisiert die Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses von Ärzten, Kliniken und Kassen zur zukünftigen Kostenübernahme für nichtinvasive pränataldiagnostische Tests (NIPT) durch gesetzliche Krankenkassen.

„Molekulargenetische Bluttests zur Erkennung von Trisomien als Regelleistung der Schwangerschaftsvorsorge kommen nun stärker als bisher einer Selektion von Kindern mit und ohne genetische Auffälligkeiten gleich. Wir befürchten dadurch einen größeren Druck auf schwangere Frauen und werdende Eltern sowie die Gefahr einer Zunahme an Abtreibungen, wenn ein Down-Syndrom festgestellt wird“, erklärt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth.

Aus Sicht des KDFB führt die derzeitige zunehmende Konfrontation mit Angeboten der Pränataldiagnostik vielfach eher zu Verunsicherung und Ängsten von schwangeren Frauen und trägt zu einem gesellschaftlichen Klima bei, in dem Menschen mit Behinderungen sowie deren Eltern ausgegrenzt werden. „Wir wollen eine inklusive Gesellschaft, in der Gesunde und Kranke, Junge und Alte, Behinderte und Nichtbehinderte ihren selbstverständlichen Platz haben, weil sie wertvoll und willkommen sind. Deshalb stehen wir für das Recht jeden Lebens ein“, stellt Flachsbarth fest. Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass die Würde des Menschen zukünftig von einem Bluttest abhängt, so die KDFB-Präsidentin.

Werdende Mütter und Väter von Kindern mit voraussichtlicher Behinderung brauchen ergebnisoffene, psychosoziale Beratungsangebote in der Schwangerschaft. Insbesondere im ethisch sensiblen Bereich der Pränataldiagnostik fordert der KDFB qualitätsgesicherte, unabhängige und leicht verständliche Informationen, um schwangeren Frauen tatsächlich eine selbstbestimmte Entscheidung über die Inanspruchnahme von Untersuchungen und Maßnahmen zu ermöglichen. Nach der Geburt brauchen das Kind und seine Familie bestmögliche Unterstützung, damit sowohl die Entwicklung des Kindes als auch das Familienleben gelingen kann. Daher sind Hilfsangebote zu intensivieren und zu dauerhaft zu sichern.

Ute Hücker
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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