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Sterbebegleitung und Sterbehilfe

Sterbebegleitung und Sterbehilfe
Köln, 18.05.2015

Sterben menschenwürdig begleiten

Die Gemeinschaft Katholischer Männer und Frauen (KMF) und der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) führten am vergangenen Wochenende die Tagung „Sterben dürfen? Sterben helfen?“ durch. Über 150 Interessierte erörterten Aspekte und Fragen zu einer menschenwürdigen Begleitung und zu Hilfen in der letzten Lebensphase.
Nach Einschätzung von Dr. Claudia Lücking-Michel, KMF-Bundesvorsitzende, und KDFB-Präsidentin Dr. Maria Flachsbarth muss die im Parlament bereits intensiv geführte Debatte über Sterbehilfe und Sterbebegleitung auch gesellschaftlich breit verankert werden. „Auseinandersetzungen mit theologischen, ethischen, medizinischen und rechtlichen Fragen über Leben und Tod gehören in den privaten, öffentlichen und politischen Raum. Denn nichts ist so persönlich, radikal und wichtig wie die Frage nach dem eigenen Sterben“, so Lücking-Michel, die zusammen mit ihren MdB-Kollegen Brand und Frieser derzeit an einem Gesetzesentwurf arbeitet, der ein umfassendes Sterbehilfeverbot fordert. Der Umgang mit Krankheit, Sterben und dem Alter sei ein „Lackmus-Test“ für die Menschenfreundlichkeit unserer Gesellschaft, so die beiden Vorsitzenden.
Gleichzeitig halten Flachsbarth und Lücking-Michel eine verstärkte Aufklärung über bereits vorhandene rechtliche Möglichkeiten zur Begleitung Schwerstkranker und Sterbender wie Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht oder passive Sterbehilfe für unbedingt notwendig. Häufig prägen die Angst vor „Apparatemedizin“, Fremdbestimmtheit und Sprachlosigkeit den Umgang mit dem Lebensende. Dr. Maria Flachsbarth stellt fest: „Jede und Jeder sollte sich früh und in aller Offenheit mit der selbstbestimmten Gestaltung seiner letzten Lebensphase befassen und darüber auch mit Angehörigen, Ärzten oder Pflegepersonal sprechen.“
Mit Blick auf anstehende Debatten und Anhörungen im Deutschen Bundestag zur Palliativ- und Hospizversorgung sowie zur Sterbebegleitung konnten sich viele der 150 Teilnehmenden beider Verbände ein gesetzliches Verbot organisierter Sterbehilfe vorstellen. Gleichwohl betonten alle Beteiligten die Dringlichkeit einer besseren Suizidprävention sowie eines zügigen und umfassenden  Ausbaus palliativer Maßnahmen, damit der Schutz und eine würdevolle Begleitung am Lebensende gewährleistet werden kann.

Ute Hücker
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Die Gemeinschaft Katholischer Männer und Frauen (KMF) ist ein Akademikerverband mit bundesweit 5.000 Mitgliedern. Er wurde 1919 von den Jesuiten als Schülerorganisation gegründet.

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