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Der Synodale Weg ist eine Chance für die ganze Kirche

Der Synodale Weg ist eine Chance für die ganze Kirche
Köln, 25.10.2019

Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) sieht im Synodalen Weg eine große Chance für die Kirche. In einer von der Bundesdelegiertenversammlung am 20. Oktober in Bonn beschlossenen Stellungnahme begrüßt der Verband das Vorhaben der deutschen Bischöfe und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), aufzubrechen und sich gemeinsam auf den Weg der Erneuerung der Kirche zu begeben. Der KDFB will den Weg der Erneuerung verantwortlich mitgestalten. Voraussetzung für einen gelingenden Prozess seien jedoch eine offene Gesprächskultur, ein partnerschaftliches Miteinander von Frauen und Männern, Priestern und Laien sowie verbindliche Vereinbarungen.

Die Geschlechterfrage wird ein Seismograph für den Willen zur Teilhabe und Teilgabe von Macht im Sinne Jesu sein. Der KDFB ist überzeugt, dass nur eine glaubwürdige Kirche, die den Glaubenssinn der Gläubigen ernst nimmt, die befreiende Botschaft Jesu Christi überzeugend vermitteln und den Glauben der Menschen wieder wachsen lassen könne. „Eine faire Gesprächskultur mit einer theologisch redlichen Argumentation und ohne Denk- und Redeverbote bei den zentralen Themen muss ein verlässlicher Rahmen für die anstehenden Beratungen sein“, betont KDFB-Vizepräsidentin Birgit Mock, die zusammen mit dem Limburger Bischof Georg Bätzing das Forum „Sexualmoral“ im Vorbereitungsprozess geleitet hat. „Wir erwarten einen partizipativen Ansatz, der über geeignete Konsultationsverfahren die Gläubigen in Deutschland, insbesondere auch junge Menschen, einbezieht“, so Mock. Dabei dürfe kein Geschlecht, kein Lebensbereich und keine Lebensform grundsätzlich ausgeblendet, abgewertet und ausgegrenzt werden.

Vor allem aber dürfe der Synodale Weg kein weiteres Gesprächsforum ohne verbindliche Vereinbarungen bleiben. Erste Signale könnten sein, dass Frauen in der Eucharistiefeier predigen können; dass konkrete Schritte zu einer sakramentalen Diakoninnenweihe eingeleitet werden; dass (Ordens-)Frauen ein Stimmrecht in den Synoden weltweit erhalten; dass gleichgeschlechtlichen Paaren, die in Liebe und auf Dauer verbunden sind, eine Segensfeier ermöglicht wird.

In langfristiger Perspektive sieht der KDFB eine glaubwürdige Kirche nach Gottes Willen dann verwirklicht, wenn allen Getauften und Gefirmten, entsprechend ihren Charismen, der Weg zu den Ämtern und Diensten in der Kirche grundsätzlich offen steht. „Wir glauben, dass der Synodale Weg ein geistlicher Prozess sein kann, geleitet und getragen vom Wirken des Heiligen Geistes und von vielen Menschen guten Willens“, so Dorothee Sandherr-Klemp, Geistliche Beirätin des KDFB. „Dafür bewegen wir uns als Frauen des Frauenbundes und dafür setzen wir uns ein.“

Gabriele Klöckner

Zu den Stellungnahmen

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