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Sorgearbeit ist Aufgabe der Gesellschaft

Logo des Equal Care Day
Köln, 24.02.2022

Zum Equal Care Day am 1. März erinnert der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) daran, dass Sorgearbeit immer noch einen eher geringen Stellenwert in der Gesellschaft hat und weiterhin hauptsächlich „Frauensache“ ist.

„Die Corona-Pandemie hat Vieles verschärft deutlich gemacht: die Care-Krise, in der sich unsere Gesellschaft befindet, die Systemrelevanz von Sorgearbeit jeglicher Art, zunehmende psychische Belastungen (mental load), die oft als selbstverständliche Begleiterscheinung eingeordnet werden, unfaire Entlohnung, Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Erwerbs- und Sorgearbeit. Trotzdem ist ein großer Teil dieser Care-Arbeit noch immer unsichtbar und hauptsächlich Frauensache“, stellt KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth fest.

Der KDFB hält Sorgearbeit für eine wesentliche gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der eine größere Achtung zukommen muss. „Es bedarf eines neuen gesamtgesellschaftlichen Konsenses, bei dem eine Jede und ein Jeder das Recht hat, für andere zu sorgen und selbst versorgt zu werden – unabhängig davon, ob man in familiären Strukturen eingebettet ist. Der gesamte Care-Bereich muss als vernetztes System verstanden werden. Es geht darum, nicht bei der Behandlung einzelner Symptome anzusetzen, sondern den gesamten Lebensverlauf in den Blick zu nehmen“, so Flachsbarth.

Außerdem fordert der KDFB Politik, Unternehmen und Sozialpartner auf, notwendige Rahmenbedingungen für geschlechtergerechte Aufteilung der Sorgearbeit, optimierte Vereinbarkeit von Erwerbs- und Pflegezeit, mehr vollzeitnahe Teilzeitstellen, größere Entlastung pflegender Angehöriger sowie adäquate Vergütung zu schaffen.

Der Equal Care Day findet in Schaltjahren am 29. Februar statt, sonst am 1. März. Das Datum macht deutlich, dass (Für-)Sorge, Pflege von alten, kranken und behinderten Menschen, Familienarbeit, Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen, Unterstützungsarbeit im Haushalt zwar „da“, aber vielfach „unsichtbar“ ist.

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