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Weibliche Genitalverstümmelung ist ein Verbrechen

Screenshot Zoom-Konferenz Studientagung KDFB NALA
Köln, 15.03.2021

Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) fordert ein entschiedenes Vorgehen gegen weibliche Genitalverstümmelung. „Die gewaltsame und gefährliche Praxis der Beschneidung an Mädchen und Frauen ist Verbrechen, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde zugleich. Daraus resultierende körperliche, seelische und soziale Folgen müssen überall als geschlechterspezifische Gewalt und als Anspruch auf Asyl ab Grad 1 anerkannt werden“, erklärt KDFB-Vizepräsidentin Sabine Slawik.

Weibliche Genitalverstümmelung basiert auf einer tief verwurzelten Ungleichheit zwischen den Geschlechtern sowie auf kulturellen Traditionen, gesellschaftlichem Druck und vermeintlich religiösen Argumenten. „Mädchen sind Gewaltanwendungen und Qualen ausgesetzt, an denen sie, wenn sie nicht unmittelbar nach dem Eingriff sterben, als Frau lebenslang leiden. Beschneidung ist ein nicht wieder gut zu machendes körperliches und seelisches Verbrechen und muss als geschlechterspezifische Verfolgung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ohne Abstriche als Asylgrund anerkannt werden“, so Sabine Slawik. Der KDFB-Bundesausschuss sprach sich daher am Wochenende einstimmig für ein offensives Vorgehen an die Politik aus und verwies darauf, dass Genitalverstümmelung nicht allein ein Problem ferner Länder ist, sondern auch ein deutsches und europäisches.

Im Rahmen eines Studienteils beim KDFB-Bundesausschuss informierte Fadumo Korn, Vorsitzende von NALA e.V., über Hintergründe und Arten der Beschneidung, gesundheitliche Gefahren und Folgen für die Lebensgestaltung der Frauen in afrikanischen, arabischen und asiatischen Ländern sowie in Deutschland und Europa. Aufgrund eigener Erlebnisse in Somalia und zahlreicher Gespräche mit verletzten und traumatisierten Mädchen und Frauen hält sie nationale und internationale Aufklärungskampagnen sowie gezielte Bildungsmaßnahmen und flächendeckende Beratungs- und Hilfsangebote für betroffene Frauen für zwingend erforderlich.

Darüber hinaus verabschiedete der Bundesausschuss einen Aufruf zur Bundestagswahl und befasste sich mit Voraussetzungen und Notwendigkeiten der digitalen Transformation in politischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Bereichen.

Ute Hücker
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 130.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.
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