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Mein Lebenshaus

Foto: Martin Winkler, pixabay.com

In Corona-Zeiten verbringen wir viel mehr Zeit zuhause als sonst. Im Homeoffice oder beim Betreuen der Kinder. Weil Unternehmungen ausfallen oder schwierig geworden sind. Weil wir Abstand halten wollen oder müssen zu anderen. Wir sitzen zuhause und kennen unsere eigenen vier Wände plötzlich besser als je zuvor. Gut, wenn wir es schön haben dort! Gut, wenn unser Zuhause wohnlich ist, gemütliche Ecken hat, wenn wir uns wohlfühlen und es uns gut einrichten können… Viele von uns werden auch ihren Sommerurlaub „auf Balkonien“ verbringen. Und einmal mehr versuchen, Ihr Zuhause als Erholungsort zu erleben.

Für mich ist ein Haus ein schönes Bild, das wir auch auf uns selbst und unser Leben beziehen können. Wie sieht zurzeit mein Lebenshaus aus? Ist es gerade ein Schloss, eine Holzhütte oder ein Zelt? Ist es stabil gebaut oder krumm im Wind der Gezeiten? Ist es hell, voller Licht, oder hat es eingetrübte Fenster, durch die ich nicht mehr durchblicke? Ist es unaufgeräumt-chaotisch oder ordentlich, schlicht oder bunt? Welche Ecke mag ich, welche müsste ich längst entstauben? Bin ich gerne in meinem Lebenshaus oder fliehe ich oft, weil ich es dort nicht gut aushalte? Was ist not-wendig, dass mein Lebenshaus mein guter Zufluchtsort wird?

Vielleicht haben Sie Zeit und Lust, in den Sommerwochen Ihr Lebenshaus neu in den Blick zu nehmen. Es sich vor Ihrem inneren Auge herzuträumen oder sogar ein Bild davon zu malen. Den ein oder anderen Winkel aufzuräumen. Oder es einfach zu genießen.

Es ist gut, wenn wir bei uns selbst zuhause sein können. Dann entdecken wir vielleicht sogar, dass Gott mit uns unter einem Dach wohnt.

 

Claudia Schmidt
Geistliche Beirätin des Diözesanverbandes Rottenburg-Stuttgart

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