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Am Anfang der Segen

Für den Neujahrstag steht im Messbuch der Kirche ein Segen, der mich immer wieder neu berührt. Die Worte umschließen mein ganzes Leben und sagen mir zu, dass Gott mir für das beginnende Jahr alles mit auf den Weg gibt, was ich brauche.

Der Segen beginnt: „Gott erhalte dich im neuen Jahr unversehrt an Leib und Seele!“
Gesundheit wünschen wir uns beim Jahreswechsel ganz selbstverständlich. Hier wird auch die Gesundheit der Seele bedacht: Dass ich geborgen sein darf, dass mir die psychische Kraft nicht ausgeht und auch nicht der Mut.

„Gott bewahre dich im rechten Glauben, in unerschütterlicher Hoffnung und in der Geduld unbeirrbarer Liebe“, wünscht mir der Segen.
Im rechten Glauben – das hat für mich nichts mit Dogmatik und Lehramt zu tun. Der rechte Glaube ist für mich der Glaube an die unbedingte Liebe Gottes, die mich trägt, was immer geschieht. Dieses Vertrauen könnte ja durchaus angefochten werden und ins Wanken kommen. Deshalb bitte ich so gern darum, dass es mir bewahrt bleibe, weil es mich leben lässt.
Unerschütterliche Hoffnung können wir alle gebrauchen im Blick auf persönliche Sorgen und auf die Nachrichten aus aller Welt.
Unbeirrbare Liebe ist mehr als ein Gefühl der Verbundenheit. Da klingen die biblischen Worte durch: „Die Liebe hält allem stand und hört niemals auf.“ (1 Kor 13,7-8) Wenn meine Liebe unbeirrbar und geduldig ist, wird sie stark sein und vieles bewegen können.

Der Segen geht weiter: „Deine Tage ordne Gott in seinem Frieden, deine Bitten erhöre Gott heute und immerdar.“
Im Frieden zu leben mit Gott, mit den Menschen und mit mir selbst – was brauche ich mehr für ein gutes, glückliches neues Jahr?
Der Wusch, dass Gott all meine Bitten erhören soll, tut mir richtig gut. Da steht nicht, dass ich das annehmen muss, was mir gegeben ist und meinen eigenen Willen zurücksetzen soll. Da steht, dass meine Wünsche und Bitten wichtig sind, dass meine Sehnsucht von Gott gesehen wird, dass Gott mir schenken wird, was mir fehlt.

So gesegnet kann ich das neue Jahr beginnen im Vertrauen auf Gott, mit Freude und Zuversicht.

Birgitt Pfaller
Geistliche Beirätin des KDFB-Diözesanverbandes Regensburg

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