Leben in Beziehungen
Als Frauenverband nehmen wir die Vielfalt der Lebenswirklichkeiten und Familienwelten von Frauen in den Blick. Familie, das ist für den KDFB ein Lebensraum, in dem Menschen gleichen oder unterschiedlichen Alters, Geschlechts sowie sozialen, kulturellen und religiösen Kontextes Verantwortung füreinander übernehmen, in auf Dauer angelegten, stabilen Beziehungen leben und mit- und voneinander lernen.
Damit auf Dauer angelegte Beziehungen entstehen, sich entfalten, verändern und gelingen können, braucht es Rahmenbedingungen. Der KDFB richtet dazu Forderungen an den Gesetzgeber, Unternehmen und Sozialpartner, Kirche in ihren verschiedenen Funktionen. Auch sieht er (katholische) Verbände und Organisationen in der Verantwortung.
Beziehungen leben
Unser Leben und unser Glaube sind getragen von und durch Beziehungen. Als Frauen im Frauenbund erfahren wir in der Beziehung zu Gott das tragende Fundament unseres Daseins; in den vielfältigen Beziehungen zu unseren Mitmenschen erhoffen und erleben wir Gemeinschaft, Angenommensein und Liebe. Partnerschaft und Familie haben für viele Menschen einen hohen Stellenwert. Hier erleben sie Geborgenheit, Zärtlichkeit, Heimat. Wir setzen uns für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft ein, in der Frauen, Männer und Kinder ihre Vorstellungen von Familie leben können – als Partnerschaften ohne Trauschein ebenso wie Alleinerziehende, Paare ohne Kinder oder gleichgeschlechtliche Paare. Dabei hat die sakramentale Ehe für uns einen einzigartigen Wert. Wir wollen Frauen und Männer darin bestärken, den Bund der Ehe vor Gott zu schließen. Auch wenn die Realität zeigt, dass Beziehungen zerbrechen können.
Es ist uns ein Anliegen, Familie in ihrer Vielfalt wertzuschätzen, zu stärken und keine Form auszugrenzen. Wir setzen uns dafür ein, eine Sexualmoral zu entwickeln, die die Lebenswirklichkeit der Menschen achtet. Wiederverheirateten Geschiedenen sollen Wege geöffnet werden, die ihnen den Empfang von Sakramenten, die Mitarbeit in kirchlichen Gremien und die Weiterbeschäftigung in kirchlichen Einrichtungen ermöglichen. Wir sprechen uns auch dafür aus, gleichgeschlechtlichen Paaren in der Kirche den Segen Gottes für ihre Partnerschaft zu spenden.
Alleinerziehende
Neun von zehn Alleinerziehenden sind Frauen. Eine Studie zur Kinderarmut (siehe Studie Hans-Böckler-Stiftung Januar 2016) zeigt, dass diese Gruppe am stärksten von Armut betroffen ist. Obwohl die Unterhaltszahlung für Kinder in Deutschland gesetzlich streng geregelt ist, sieht die Praxis anders aus: 50% der kindesunterhaltspflichtigen Väter bezahlen keinen Unterhalt, 30% bezahlen zu wenig.
Der KDFB ist Mitglied im Bündnis AGIA.