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KDFB Frauen und Kirche - Partnerschaftlich Kirche sein
Frauen und Kirche
Kirchenpolitische Fragen beschäftigen den Verband bereits seit seiner Gründung. Wir sind Kirche und gestalten sie mit.

Frauen und Kirche

Gott hat allen Menschen die gleiche Würde verliehen – daraus muss auch in der Kirche Gleichberechtigung folgen. Wir fordern die volle Teilhabe von Frauen in Kirchenleitung, Verkündigung, theologischer Wissenschaft und Gottesdiensten. Der KDFB macht sich dafür stark: vor Ort in der Gemeinde, auf Bundesebene und in internationalen Zusammenhängen. Beim Synodalen Weg, im Rahmen des Buchprojekts zum Thema Missbrauch und in vielen weiteren Bereichen der Kirche setzen sich KDFB-Frauen für eine partnerschaftliche Kirche ein.

Weihe und Ämter

Wir wollen eine partnerschaftliche Kirche und einen gleichberechtigten Zugang von Frauen zu allen Sakramenten und Ämtern der Kirche. Am Herzen liegt uns auch, mehr Frauen in kirchlicher Leitung zu sehen. Die Frage nach Geschlechtergerechtigkeit ist eine wesentliche Zukunftsfrage der Kirche.

Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 – 1965) setzt sich der Frauenbund besonders für eine stärkere Mitwirkung von Frauen in der Kirche ein. Weil Frauen und Männer als Getaufte und Gefirmte in gleicher Weise zum Dienst am Nächsten berufen sind, sollen ihnen auch Ämter in gleicher Weise offenstehen. Der KDFB initiierte den „Tag der Diakonin“ und feiert ihn seit 1998 jährlich am 29. April, dem Gedenktag der Heiligen Katharina von Siena. Er ist Mitgründer des „Netzwerk Diakonat der Frau“.

Die Debatte um die Öffnung aller (Weihe-) Ämter für Frauen stand im Mittelpunkt des Ökumenischen Kongresses (06. ‑ 09.12.2017, Universität Osnabrück), der in Kooperation mit dem KDFB stattfand. Das Ergebnis waren die „Osnabrücker Thesen“ – eine Richtschnur in der aktuellen Auseinandersetzung.

Unsere Aktion „Maria, schweige nicht!“ setzt hier an. Damit unterstützen wir die bundesweite Initiative Maria 2.0, denn unser gemeinsames Ziel ist eine glaubwürdige und zukunftsfähige Kirche, in der Frauen und Männer gleichberechtigt Verantwortung übernehmen.

In der Stellungnahme „Partnerschaftlich Kirche sein!“ hat sich der KDFB 2011 dazu umfassend und grundsätzlich geäußert.

Synodaler Weg

Das Bekanntwerden unzähliger Fälle sexuellen Missbrauchs durch Priester hat die Notwendigkeit kirchlicher Reformen unübersehbar gemacht. Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) haben deshalb Anfang 2020 einen Synodalen Weg begonnen, der im März 2023 geendet hat. Über 230 Frauen und Männer – Bischöfe, Priester, Laien aus katholischen Verbänden, Organisationen, Einrichtungen – bildeten die Synodalversammlung. Zahlreiche KDFB-Mitglieder arbeiteten in der Synodalversammlung sowie in den vier Themen-Foren mit.

Mit den Aktionen „Maria, schweige nicht!“, #FrauenStimmen und der digitalen Kaffeepause begleitete der Frauenbund den Synodalen Weg. Nach dem Beispiel der Gottesmutter, der Heiligen Maria Magdalena und der übrigen Jüngerinnen Jesu schweigen KDFB-Frauen nicht, sondern erheben ihre Stimme in der Kirche.

 

Missbrauch

Der KDFB setzt sich für Frauen ein, die in der Kirche von spirituellem und von sexuellem Missbrauch betroffen sind. Im Herbst 2018 war durch die MHG-Studie bereits das erschütternde Ausmaß sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen durch Priester offenkundig geworden. Frauen als Betroffene werden jedoch noch immer zu oft übersehen oder geleugnet. Als Christinnen sehen wir eine dauerhafte Aufgabe darin, das System des Klerikalismus in unserer Kirche zu verändern und bestehende kirchliche Machtverhältnisse öffentlich anzusprechen.

Im Buchprojekt „Erzählen als Widerstand“ hat der KDFB Erfahrungsberichte von Frauen veröffentlicht, die als Erwachsene durch Priester oder Ordensleute sexualisierte Gewalt oder geistlichen Missbrauch erlebten. 23 beeindruckende und erschütternde Erzählungen wagen es, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen. Als Anwältinnen für diejenigen der betroffenen Frauen, die keine Stimme haben oder kaum gehört werden, ist es unsere Pflicht, das Thema „Verfolgung und Prävention von Missbrauch in der Kirche“ beständig im Blick zu behalten, auch gegen Widerstände und Einschüchterungen. Wir sind uns im Klaren darüber, dass wir uns mitschuldig machen, wenn wir den Tätern durch unser Schweigen Raum geben.

Die Anlaufstelle für Frauen, die als Erwachsene im kirchlichen Raum Gewalt erfahren haben, bietet als Erstanlaufstelle kostenlose und anonyme Beratung an. Die Anlaufstelle befindet sich in der Trägerschaft der Arbeitsstelle für Frauenseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz.

Auf dem komplexen Feld von Gewalt gegen Frauen in der katholischen Kirche wirken zahlreiche verborgene Muster – hidden patterns. Ob mit Blick auf Geschlechter­bilder, auf Gewalt­vorstellungen oder in ekklesio­logischer Hinsicht: Missbrauchs­muster sind häufig unsichtbar – und umso wirkmächtiger. An der Uni Regensburg werden diese Muster erforscht und unter www.missbrauchsmuster.de vorgestellt. Der KDFB ist Kooperationspartner.

Katholikinnen und Konzil

Gertrud Ehrle in Rom beim Zweiten Vatikanischen KonzilAus Anlass des 50. Jahrestages zum Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 – 1965) veröffentlichte der KDFB das Praxisbuch „Die Tür ist geöffnet“. Darin sind zentrale Texte aus Frauensicht dargestellt und mit Fotos, methodischen Ideen zur weiteren Beschäftigung, Praxisbeispielen und Gottesdienstimpulsen angereichert. Ergänzend zum Buch gibt es die Wanderausstellung „Katholikinnen und Konzil“. Sie besteht aus 12 Rollups und Begleitmaterial. Bei Interesse melden Sie sich bitte via bundesverband@frauenbund.de

 

Ergänzende Informationen gibt es ebenfalls in dem Buch „Katholikinnen und das Zweite Vatikanische Konzil. Petitionen, Berichte, Fotografien.“. Beide Bücher erhalten Sie auch bei uns im Shop.

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