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Ehemalige KDFB-Präsidentin Löhe verstorben

Ehemalige KDFB-Präsidentin Löhe verstorben
13.08.2012

Ehemalige KDFB-Präsidentin Löhe verstorben

Köln, 13.8.2012 – Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) trauert um seine ehemalige Präsidentin Dr. Irmgard Löhe, die am 7.8.2012 im Alter von 86 Jahren in Aachen gestorben ist. Ihre Nachfolgerin in diesem Amt, KDFB-Präsidentin Dr. Maria Flachsbarth, würdigt die Verstorbene als sozial-politisch weitblickende Persönlichkeit: „Irmgard Löhe hat sich besonders für die eigenständige soziale Sicherung von Frauen eingesetzt und die entsprechende verbandliche Forderung nach einer ausgewogenen Alterssicherung in politische Gremien eingebracht. Wir sind ihr zu Dank verpflichtet und werden ihr Andenken in Ehren halten.“
Von 1979 bis 1983 war Dr. Irmgard Löhe Präsidentin des Frauenbundes, von 1984 bis 1990 hatte sie die Funktion der Vizepräsidentin. Bevor sie als Nachfolgerin von Dr. Gertrud Ehrle gewählt wurde, gehörte sie bereits über 20 Jahre dem Zentralausschuss (heutiger Bundesausschuss) des KDFB an. KDFB-Präsidentin Löhe war außerdem Vertreterin des Kommissariats der Deutschen Bischöfe in der „Kommission 84“, der Sachverständigenkommission der Bundesregierung zur „Sozialen Sicherheit der Frau und der Hinterbliebenen“. Sie engagierte sich als Politikerin auf Kreisebene und war viele Jahre Kuratoriumsmitglied des Müttergenesungswerkes. 1986 verlieh ihr der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker das Bundesverdienstkreuz I. Klasse.
Während ihrer Amtszeit setzte sich der Frauenbund intensiv mit der geplanten Rentenreform der Bundesregierung auseinander und forderte bei seiner Delegiertentagung am 21.4.1982, Erziehungszeiten anzurechnen.
Wörtlich heißt es in einer Stellungnahme: „Der Katholische Deutsche Frauenbund hat sich schon mehrfach einmütig dafür ausgesprochen, wenigstens drei Jahre je Kind als Beitragszeiten in der Rentenversicherung anzuerkennen, um damit die Leistung der Familie im sogenannten Generationenvertrag entsprechend zu würdigen. Er vertritt auch einmütig die Auffassung, dass Erziehungszeiten nicht nur dem Kind selbst zu gute kommen, sondern einen besonderen Beitrag zu unserer Gesellschaftsordnung bedeuten.“
Auch heute, nach 30 Jahren, setzt sich der KDFB für mehr Generationengerechtigkeit bei der Rente ein und fordert eine Gleichbehandlung aller Frauen, egal, ob sie vor oder nach 1992 Kinder geboren haben. Die bisherige Praxis, bei der Frauen der älteren Generation mit nur einem Entgeltpunkt pro Kind bei der Rente berücksichtigt werden, muss nach Auffassung des Frauenbundes geändert werden. Sie sollen den Frauen, die nach 1992 Mutter wurden und die bei der Rente mit drei Punkten pro Kind berechnet werden, gleichgestellt werden.
Mit Blick auf das langjährige Engagement des Verbandes in diesen Fragen stellt KDFB-Präsidentin Flachsbarth fest: „Es ist beeindruckend, wie deutlich und fundiert sich der KDFB bereits während der Präsidentschaft  von Dr. Irmgard Löhe mit der damaligen Rentenreform befasste und sich bei Politikern für eine ausdrückliche Berücksichtigung der Frauen bei der Anrechnung von Erziehungszeiten einsetzte.
Dieses Engagement verstehen wir weiterhin als Auftrag, soziale Gerechtigkeit einzufordern und die berechtigten Anliegen von Frauen öffentlich zu machen. Die große Resonanz auf unsere Unterschriftenaktion „Mehr Generationengerechtigkeit bei der Rente“ zeigt, dass besonders jene Frauen im Blick sind, die für ihre Familie die eigene Erwerbstätigkeit aufgaben und nun mit großer Sorge in eine unsichere Zukunft im Alter blicken. Der Frauenbund wird sich für die Gleichbehandlung von Frauen aller Generationen stark machen. Wir setzen uns auch in Zukunft für die sozialen Anliegen der Frauen ein und halten durch diese Arbeit und im Gebet das Andenken unserer ehemaligen Präsidentin Dr. Irmgard Löhe in Ehren.“
Ute Hücker
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

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Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 145.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.
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