Equal Care und Equal Pay: Zwei Seiten derselben Medaille
Der Equal Care Day am 29. Februar und der Equal Pay Day am 6. März verdeutlichen die untrennbare Verbindung zwischen einer geschlechtergerechten Verteilung von Sorgearbeit und der Schließung der Lohnlücke. Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) fordert einen gleichstellungspolitischen Aufbruch, um eine gerechte Verteilung von Sorgearbeit und Entgeltgleichheit zwischen den Geschlechtern zu erreichen.
Frauen leisten im Durchschnitt deutlich mehr Sorgearbeit als Männer. Diese Arbeit, die maßgeblich zur Stabilisierung unserer Gesellschaft beiträgt, bleibt oft unbezahlt und erfährt gesamtgesellschaftlich eine unzureichende Anerkennung. Die ungleiche Aufteilung von Sorgearbeit ist ein wesentlicher Faktor der aktuellen Lohnlücke: Frauen verdienen in Deutschland pro Stunde 18 % weniger als Männer.
KDFB-Präsidentin Anja Karliczek betont: „Die Schließung der Lohnlücke ist ohne die Schließung der Sorgearbeitslücke nicht möglich, und umgekehrt. Beides sind zentrale Stellschrauben auf dem Weg zu einer wirklich gleichberechtigten Gesellschaft.“
Der KDFB fordert einen gleichstellungspolitischen Aufbruch. Er appelliert an die Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag verankerten Maßnahmen wie die Freistellung für Väter bzw. zweite Elternteile rund um die Geburt, die Entgeltersatzleistung für Pflegende sowie die Ausweitung der individuellen, nicht übertragbaren Elterngeldmonate zügig umzusetzen und so eine geschlechtergerechte Verteilung von Sorgearbeit zu fördern und damit auf die Schließung der Lohnlücke hinzuwirken.
Zudem ist es unabdingbar, den gesamten Care-Bereich als vernetztes System zu begreifen, das sowohl „private und unbezahlte“ als auch „professionelle und bezahlte“ Elemente umfasst. Eine bundesweit flächendeckende Sorgeinfrastruktur muss gewährleistet werden, bei der der gesamte Lebensverlauf eines Menschen in den Blick genommen wird. Dazu gehört unbedingt eine höhere gesellschaftliche und finanzielle Wertschätzung für die Berufe im Pflegesektor.