KDFB warnt vor Erstarken rechtspopulistischer Ideologien
Anlässlich des 100. Jahrestages des Hitler-Ludendorff-Putsches und des 85. Jahrestages der Reichspogromnacht 1938 warnt der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) nachdrücklich vor dem weiteren Erstarken rechtspopulistischer Ideologien in der Gesellschaft.
Am 9. November 1923 scheiterte der erste Putschversuch Hitlers. 15 Jahre später markierte der 9. November 1938 den Übergang der bestehenden Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung hin zu ihrer systematischen und brutalen Verfolgung. Der KDFB erinnert in diesem Zusammenhang an Ellen Ammann, Frauenbundfrau der Gründungsgeneration des Verbandes. Sie trug durch entschlossenes Handeln maßgeblich dazu bei, den Hitler-Ludendorff-Putsch 1923 zu vereiteln. „In Zeiten, in denen wir zunehmend mit antidemokratischen Strömungen konfrontiert sind und rechtspopulistische Parteien Zuwachs erhalten, soll ihr entschlossenes Handeln uns Vorbild sein“, so KDFB-Präsidentin Anja Karliczek.
In Anbetracht des wiedererstarkenden rechtspopulistischen Gedankenguts in unserer Gesellschaft ruft der KDFB zu Wachsamkeit und Entschiedenheit auf: „Die Ereignisse der Jahre 1923 und 1938 sind mahnende Beispiele für die gefährliche Radikalisierung der Gesamtgesellschaft. Heute sind antidemokratische und antipluralistische Positionen weit verbreitet. Zudem tritt in den letzten Wochen in Deutschland ein bestürzender Antisemitismus zutage, dessen Ausmaß zuvor unvorstellbar schien. Wir müssen Intoleranz und Extremismus entschieden entgegentreten und eine starke freie und demokratische Gesellschaft fördern“, betont Karliczek.
Das Erstarken rechtspopulistischer Ideologien begünstigt zudem eine Zunahme des in Gesellschaft und Kirche noch immer vorhandenen Antifeminismus. Die Frage der Gleichstellung ist auch eine Frage des Demokratieverständnisses, deshalb gilt es, sich für beides einzusetzen.
Der KDFB fordert die Gesellschaft und jeden und jede Einzelne dazu auf, sich mutig gegen Hass und Diskriminierung zu stellen. Angesichts antidemokratischer Bewegungen ist es entscheidend, ein gemeinsames Fundament für demokratisches Handeln zu stärken. Die Vielzahl der Konflikte darf nicht dazu führen, dass Angst und Ausgrenzung überhandnehmen. Vielmehr braucht es ein klares Eintreten für Gerechtigkeit, Solidarität und Menschenwürde. Es gehört zum Grundstein der Verbandsarbeit des KDFB, sich für die Umsetzung dieser Werte und für die Demokratie stark zu machen.