Kfd und KDFB ratlos über Blockadehaltung und Realitätsverweigerung
Vier Bischöfe stimmen gegen Bezuschussung des Synodalen Ausschusses
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V. und der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) kritisieren scharf die Unfähigkeit des Ständigen Rats der Deutschen Bischofskonferenz, eine finanzielle Förderung des Synodalen Ausschusses zu ermöglichen.
„Offensichtlich haben vier Bischöfe den Ernst der Lage immer noch nicht erkannt: Gläubige verlassen in Scharen die Kirche, durch sexuellen und spirituellen Missbrauch von Klerikern wird das Evangelium verdunkelt. Was muss noch passieren, um die ausgestreckten Hände zahlreicher engagierter Katholik*innen für eine zukunftsfähige Kirche zu ergreifen und ihnen nicht noch ins Gesicht zu schlagen?“, erklärt Prof`in Agnes Wuckelt, stv. kfd-Bundesvorsitzende.
„Glauben die Neinsager tatsächlich, die tiefgreifende Krise der Kirche, in deren Folge die Bischöfe das ZdK gebeten hatten, sich auf den Synodalen Weg zu begeben, ließe sich so lösen? Und es ist das Geld der deutschen Katholik*innen, das die Bischöfe wie selbstverständlich verteilen“, fügt Dr. Maria Flachsbarth, Präsidentin des KDFB hinzu.
„Es ist Zeit für grundlegende Veränderungen, so wie sie beim Synodalen Weg diskutiert und mit Zweidrittelmehrheiten, auch der Bischöfe, beschlossen wurden. Wir sind denjenigen Bischöfen dankbar, die sich klar für eine Finanzierung des Synodalen Ausschusses und alternative Finanzierungswege ausgesprochen haben. Wir sind fest davon überzeugt, dass der Synodale Ausschuss und in seiner Nachfolge der Synodale Rat ihre Arbeit aufnehmen werden – die beiden großen katholischen Frauenverbände werden sich unbeirrt dafür einsetzen“, so Wuckelt und Flachsbarth abschließend.
Hintergrund:
Nachdem der Reformprozess des Synodalen Weges im März dieses Jahres zu Ende gegangen ist, soll der Synodale Ausschuss über die Einrichtung eines Synodalen Rates beraten. Der Ausschuss soll im November dieses Jahres seine Arbeit aufnehmen. Ziel ist es, mit der Gründung des Synodalen Rates 2026 einen dauerhaften Reformprozess innerhalb der katholischen Kirche zu etablieren.
Am 19. und 20. Juni 2023 stand in Berlin eine turnusmäßige Sitzung des Ständigen Rats der Deutschen Bischofskonferenz an. Dieser setzt sich aus allen 27 katholischen Diözesanbischöfen Deutschlands zusammen und trifft wegweisende Entscheidungen, vor allem finanzieller Art. Eine finanzielle Förderung durch die Deutsche Bischofskonferenz ist zwingend erforderlich, damit der Synodale Ausschuss handlungsfähig ist.