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Symbolbild: Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt Holztreppe mit Spielfiguren auf jeder Stufe
Arbeitswelten
Der KDFB engagiert sich für die Gleichstellung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt und fordert Lohngerechtigkeit.

Arbeitswelten

Der KDFB setzt sich für eine deutliche Reduzierung der geschlechterbezogenen Entgeltlücke von derzeit 18 % (Statistisches Bundesamt, 2022) ein. Existenzsichernde Löhne und menschenwürdige Beschäftigungsverhältnisse für Frauen und Männer stehen im Fokus. Ebenso nehmen wir Chancen und Risiken der Digitalisierung des Arbeitsmarktes in den Blick.

Atmende Lebensläufe

Wir engagieren uns außerdem für eine partnerschaftliche Aufteilung von Sorge- und Erwerbsarbeit zwischen Frauen und Männern. Die Übernahme von Sorgearbeit oder gesellschaftlichem Engagement muss in den Lebensläufen von Frauen und Männern möglich sein, ohne zu einem erhöhten Altersarmutsrisiko zu führen. Wir unterstützen das Sorge- und Erwerbsmodell als gesellschaftliches Leitbild, wie es die Sachverständigenkommission für den Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung entwickelt hat.

Sorgearbeit

Der gesamte Care-Bereich muss als vernetztes System verstanden werden, das sich sowohl aus „privaten und unbezahlten“ als auch aus „professionellen und bezahlten“ Elementen organisch zusammensetzt. Politik und Gesellschaft dürfen bei der zu­kunftsweisenden Weiterentwicklung des Care-Bereichs nicht bei der Behandlung ein­zelner Symptome ansetzen. Im Care-Sektor werden Probleme der geschlechter­bezogenen und zudem internationalen Arbeitsteilung besonders sichtbar.

Es bedarf eines neuen gesamtgesellschaftlichen Konsenses, bei dem eine Jede und ein Jeder ein Recht darauf hat, für andere sorgen zu können und selbst versorgt zu werden – unabhängig davon, ob man in familiären Strukturen eingebettet ist. Es muss zu einer neuen Normalität von Lebensverläufen kommen, in der neben den Erwerbszeiten auch Zeiten für Sorgearbeit und Weiterbildung ermöglicht werden.

Optionszeitenmodell

In der Studientagung vor der Bundesdelegiertenversammlung 2019 hat Frau Prof´In Karin Jurczyk das Modell „der Optionszeiten“ vorgestellt. Dies sieht vor, dass grundsätzlich allen Menschen in ihrem Erwerbsverlauf ein Zeitbudget von etwa neun Jahren zur Verfügung steht, dass es ihnen ermöglichen soll, ihre Erwerbsarbeit zugunsten gesellschaftlich relevanter Tätigkeiten zu unterbrechen bzw. zu reduzieren und gleichzeitig während dieser Zeit finanziell abgesichert zu sein. Die Bundesstiftung Gleichstellung führt gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik sogenannte Optionszeitenlabore durch. In diesen Laboren befassen sich ausgewählte Expert*innen vertieft mit offenen Fragen zum Optionszeitenmodell und dessen gleichstellungspolitischen Potenzialen und Herausforderungen. Geplant sind vertiefende, multidisziplinäre Beratungen der noch offenen konzeptionellen und anwendungspraktischen Fragen. Der Kreis setzt sich aus Akteur*innen aus Wirtschaft, Verwaltung, Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft zusammen – der Frauenbund ist einer davon!

Digitalisierung

Die digitale Transformation unserer Gesellschaft schreitet täglich voran. Schon jetzt spüren wir die tiefgreifenden Veränderungen in den unterschiedlichsten politischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Bereichen. Auch die Arbeitswelt wird durch den digitalen Wandel stark verändert. Es kommt zu gravierenden Veränderungen in Bereichen der Arbeits- und somit auch der Lebensrealitäten. Die Teilhabe an „guter“ Erwerbsarbeit aller muss daher stets im Fokus jeglicher politischen, unternehmerischen und gesellschaftlichen Entscheidungen stehen, so dass Risiken minimiert und die entstehenden Potenziale bestmöglich genutzt werden.

Lohngerechtigkeit

Entgeltungleichheit ist Folge von tradierten Rollenvorstellungen und festigt sie zugleich. Sie hat weitreichende Konsequenzen bis hin zu geringeren Renten und Altersarmut von Frauen. Entgeltungleichheit hat aber noch mehr als eine ökonomische Dimension: Sie ist diskriminierend und transportiert die Botschaft, dass die Arbeit von Frauen weniger wert ist als die Arbeit von Männern. Hier sind nicht nur Arbeitgeber*innen und Politiker*innen gefordert, sondern auch die Gesellschaft. Wir meinen: die Arbeit von Frauen muss genauso entlohnt werden wie die von Männern.

Gleiche Arbeit - Gleiche Chancen:

Wir machen uns stark für: Existenzsichernde Löhne, auch zum Aufbau eigenständiger Rentenansprüche – gesellschaftliche und wirtschaftliche Aufwertung von Sorge-Arbeit – Unterstützung von Frauen beim Wiedereinstieg in den Beruf und in der Wahrnehmung ihrer Gehalts- und Karrierechancen – Überdenken bisheriger Arbeitsstrukturen, Schaffen besserer Rahmenbedingungen für flexibles Arbeiten entsprechend der Lebens- und Familienphasen – Leitung in Teilzeitarbeit – Zugang zu lebenslangem Lernen und damit Sicherung der Teilhabe am sozialen, wirtschaftlichen und politischen Leben – Berufs- und Studienwahl frei von Geschlechterklischees.

Altersicherung

Der KDFB tritt ein für soziale Gerechtigkeit zwischen Generationen. Die Lebensleistung von Frauen (und Männern) ist in der Alterssicherung besser zu berücksichtigen. Das Risiko der Altersarmut, insbesondere von alleinstehenden Frauen, muss deutlich reduziert werden. Wir setzen uns für den stärkeren Ausbau eigenständiger Rentenansprüche von Frauen ein. Das betrifft sowohl die Anrechnung des 3. Entgeltpunktes für Kindererziehungszeiten bei der Rente für vor 1992 geborene Kinder als auch die Stabilisierung des heutigen Rentenniveaus.

Gemeinsam mit der kfd haben wir dazu mehrfach Unterschriften gesammelt und sie politisch Verantwortlichen übergeben. Aufgrund unseres Engagements für mehr Generationengerechtigkeit wurde die Anrechnung von 2 auf 2.5 Entgeltpunkte für Kindererziehungszeiten möglich. Wir setzen uns weiterhin dafür ein, dass der 3. Rentenpunkt für alle Frauen Wirklichkeit wird.

Der KDFB ist der Überzeugung, dass das System der Gesetzlichen Rentenversicherung umfassend reformiert werden muss, um den Lebensverläufen und Erwerbsbiographien von Frauen und mittlerweile auch Männern noch gerecht werden zu können.

Die oben bereits zu sehende Broschüre „Lebensverläufe und Alterssicherung. Mehr Geschlechtergerechtigkeit in der Gesetzlichen Rentenversicherung“ bietet Ihnen viele nützliche Informationen und kann auch in Print bestellt werden.

 

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